Die Westfalen AG ist in der Kälte-Branche mutmaßlich mehr als Spezialist sowie als Lieferant für Kältemittel bekannt. Viele Menschen außerhalb der Kälte-Branche verbinden das prägnante Logo mit dem weißen Pferd auf roten Grund eher mit Zapfsäulen. Schließlich betreibt das Familienunternehmen aus Münster ca. 260 Tankstellen in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen.

Die Zeiten, in denen der Tankwart nur Benzin oder Diesel im Angebot hatte, sind auch bei Westfalen lange vorbei. Tankstellen im generellen werden immer mehr zu kleinen Supermärkten mit Zapfsäulen. Zusätzlich nehmen auch Cafés und Imbisse Einzug. Die Folge ist – immer mehr Kühlung wird benötigt und das Interesse an Konzepten zur Abwärmenutzung wird größer.

Bereits im November 2010 wurde von der Firma Michels ein DK-System zur Abärmenutzung in der Westfalen Tankstelle in Olfen installiert. Mit Hilfe des DK-Energiespeichers wird Trinkwasser- und Heizungswasser in nur einem Behälter erwärmt. Das Trinkwasser wird im Durchlaufverfahren auf hohe Temperaturen gebracht, somit wird kein Trinkwasser bevorratet,
was einen optimalen Schutz vor Legionellen garantiert.

Da DK seiner Philosophie in den letzten 39 Jahren treu geblieben ist, ein handwerkliches Unternehmen zu sein, sind viele Kundenwünsche erfüllbar. Höchste Flexibilität wird erreicht durch die eigene Behälterfertigung und unzählige Wärmetauscher-Kombinationen.

Bei DK-Energiespeicher wird vorzugsweise der Heizungswasservorlauf in zwei Drittel der Behälterhöhe angeordnet, sodass sich oben im Behälter ein Polster mit heißem Wasser befindet, welches nicht vom Heizungskreislauf abgekühlt wird. Der obere Teil des Behälters wird durch die Enthitzungswärme des Kältemittels auf Temperaturen oberhalb der Kondensationstemperatur erwärmt. Somit kann das Trinkwasser höher als die Kondensationstemperatur aufgeheizt werden.

Um die vorher beschriebenen zwei verschiedenen Wassertemperaturen im Speicher sicherzustellen, ist die besondere Nutzung der Überhitzungswärme erforderlich. Interne Wärmetauscher werden über die gesamte Behälterhöhe geführt.

In der Westfalentankstelle sind die folgenden Kältemaschinen installiert:

TK-Zelle Qo = 1.63 kW Qc = 2.90 kW
TK-Schrank Qo = 1.12 kW Qc = 2.00 kW
NK-Zelle Qo = 2.20 kW Qc = 3.20 kW
Gesamte Leistung Qo = 4.95 kW Qc = 8.10 kW

Als DK-Wärmerückgewinnung wurde für diesen konkreten Bedarfsfall ein roh-schwarzer Heizungsspeicher mit einem Inhalt von 400 l installiert. In diesen Behälter wurden drei einwandige Wärmetauscher (2 Wärmetauscher 22 mm, 2.5 m² und 1 Wärmetauscher 16 mm, 0.8 m²) eingebaut. Zur Trinkwassererwärmung wurde diesem System ein Edelstahlspiralrohr-Wärmetauscher hinzugefügt (Anschluss Wasser ¾“/gestreckte Länge 15 m). Neben der Warmwasserbereitung wurden mit dieser DK-Wärmerückgewinnung die Nebenräume der Tankstelle geheizt.

Die kälteinstallierende Fachfirma Michels nahm für fünf Monate Messungen vor (November 2010 bis März 2011).
Die gewonnenen Daten zeigen, dass die DK-Wärmerückgewinnung ausreichend war, nahezu die gesamte Heizung der vorgenannten Räume und die Warmwasserbereitung der Tankstelle sicherzustellen. Während dieses überdurchschnittlichen kalten Winters war der Stromverbrauch für die zusätzlich installierte E-Heizung 90 kW. Dies bedeutet, dass die E-Heizung 6 kW nur 15 Stunden während des gesamten Winters in Betrieb gewesen ist.

Mit diesen echten Messdaten ließ sich unter Beweis stellen, dass der DK-Energiespeicher in solchen und ähnlichen Projekten eine wirtschaftlich sehr interessante Lösung darstellt. Die Messdaten veranlasste dann auch die Westfalen Tankstelle in Olfen dazu, den Gasanschluss der Tankstelle zu kappen.